Celle ist eine der wichtigsten Residenzstädte Niedersachsens. Fast drei Jahrhunderte, bis 1705, war es ständige Residenz der ältesten noch existierenden Adelsdynastie, der Welfen. Die historische Altstadt hat die Weltkriege ohne Zerstörungen überlebt und bietet heute nicht nur eines der größten zusammenhängenden Fachwerkensembles Europas, sondern zugleich das seltene Bild einer vollständig erhaltenen historischen Residenzstadt: Das Celler Schloss, das acht Jahrhunderte Baugeschichte widerspiegelt, die darauf ausgerichteten Straßenzüge der Altstadt, dazu zahlreiche bedeutende Zeugnisse der einstigen Residenzfunktion wie die Fürstengruft in der Stadtkirche St. Marien, das Oberlandesgericht, das Landgestüt, der Französische Garten u.v.m.
All dies „atmet“ Geschichte und ist zugleich mit heutigem Leben erfüllt, gibt Raum für Identifikation und Kraft für neue Ideen. Die Residenzstadt Celle ist durch ein spannendes Nebeneinander von regionaler Verbundenheit einerseits und internationaler Vernetzung andererseits geprägt.
Bedeutende Institutionen mit jahrhundertlanger Geschichte sind hier angesiedelt, so das Oberlandesgericht oder das Landgestüt, aus dem die berühmten Hannoveraner Hengste hervorgehen. Das Schlosstheater geht auf das barocke Hoftheater zurück und ist heute eine moderne Spielstätte in historischem Ambiente. Das Schloss selbst ist eine der schönsten Welfenresidenzen und kann auf 700 Jahre Geschichte zurückblicken. Hier fanden Ende des 17. Jahrhunderts die Vorverhandlungen zur hannoversch-britischen Personalunion statt, und die letzte Celler Prinzessin Sophie Dorothea wäre um ein Haar die erste britische Königin aus dem Haus Hannover geworden. Königlicher Glanz fiel im 18. Jahrhundert auf das Schloss, als die dänische Königin Caroline Mathilde hierfür drei Jahre lebte. Celle ist auch eine der niedersächsischen Städte, die das Prädikat „frauenORT“ tragen dürfen: Mit der letzten Celler Herzogin, einer französischen Hugenottin, kam französischer Esprit nach Celle und sie beeinflusste das kulturelle und religiöse Leben. Ihre Geschichte ist im Schloss sowie auf speziellen Stadtrundgängen zu entdecken.
Doch nicht nur Barockes hat die Stadt zu bieten. Neben Weimar und Dessau gehört Celle zu den bedeutenden Orten der Bauhaus-Geschichte. Der Architekt Otto Haesler war einer der Wegbereiter der Bauhaus-Architektur. In Celle realisierte er ab 1906 zunächst zahlreiche Gebäude im traditionellen Heimat- und Landhausstil. 1923 entstanden seine ersten Siedlungshäuser im aufkommenden Stil des Neuen Bauens, den er später konsequent vertrat.
Die idyllische Lage der Stadt an der Aller bietet zudem Möglichkeiten für zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten, sei es per Rad, per Bot oder zu Fuß. Auch die Umgebung ist geprägt von vielen attraktiven Zielen. In nur 12 km Entfernung findet sich das bedeutende Zisterzienserkloster Wienhausen.
In der Altstadt selbst finden sich zahlreiche Restaurants und Cafés und eine Reihe origineller kleinerer und mittlerer Geschäfte laden zum Bummeln ein.